Fett – Fluch und Segen I Die Plastischen Chirurginnen Tirol

Behandlungen mit Eigenfett – wann machen diese Sinn?

Fettgewebe ist wichtig! Es dient als Energiereserve, Isolator, Organlager und reguliert den Stoffwechsel. Fett kann aber auch hartnäckig und zu viel sein. Leider lassen sich solche Fettdepots oft auch durch Ernährungsumstellung und Sport nicht zufriedenstellend reduzieren.

In diesen Fällen kann eine Absaugung der überschüssigen Fettzellen helfen. Die Behandlung erfolgt unter Narkose, verursacht nur minimale Narben und kann am gesamten Körper durchgeführt werden.

In anderen Fällen kann Fett aber auch fehlendes Volumen ersetzen: Hier erfolgt eine harmonische Formung des Körpers, indem das Fett an einer Stelle abgesaugt und an anderer Stelle zurückgegeben wird. Die Fettzellen werden in kleinen Fettdepots in das Zielgewebe gespritzt. So gewinnen die Fettzellen wieder Anschluss an die Blutversorgung und wandeln sich an neuer Stelle in Fettgewebe um.

Mit dieser Methode kann beispielsweise eine natürliche Brustvergrößerung ohne Implantat durchgeführt werden. Aber auch Volumendefizite an anderen Körperstellen und Narben können erfolgreich behandelt werden.

Eigentfett-Injektionen im Gesicht werden mit besonders fein aufbereitetem Fett gemacht, sogenanntem Nanofett. Hier reichen zumeist geringe Mengen, die unter örtlicher Betäubung, beispielsweise am Bauch, zunächst abgesaugt werden. Eigenfett dient im Gesicht auch rekonstruktiv nach Verletzungen und Narben.

Ästhetisch ist Eigenfett ein permanenter Filler, der sich für die Vergrößerung des Lippenvolumens eignet oder Volumen, welches im Alter verloren gegangen ist, ersetzen kann. Im Vergleich zum Unterspritzen mit synthetischer Hyaluronsäure hat Eigenfett eine geringere Hebekraft, führt aber zu dauerhaften und meist natürlicher wirkenden Ergebnissen.

Solche plastisch-ästhetischen Eingriffe erfordern nicht nur medizinisches Wissen und Können, sondern auch die Erfahrung dahingehend, wie sich das Ergebnis etablieren und auf die Gesamterscheinung auswirken wird. Unbedingt erforderlich ist auch ein umfassendes Aufklärungsgespräch – zu möglichen Risiken wie auch überzogenen Erwartungen.

Schließlich empfinden wir nur natürlich wirkende Gesichtszüge auch tatsächlich als schön.

Dieser Beitrag ist ein Expertentipp von Dr. Tanja Wachter, erschienen in der Tirolerin 11/2019, in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Hochrum – Sanatorium der Kreuzschwestern.

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