TIROLER TAGESZEITUNG, 19.09. 2021
Fachärztin für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Additiv: Handchirurgie
Was ist ein Nervenkompressionssyndrom?
Wird ein Nerv dauerhaft eingeengt, kann das unbehandelt zu einer Druckschädigung führen. Man spricht von einem Nervenkompressionssyndrom. Am öftesten betrifft dies die obere Extremität.
Wann tritt ein Kompressionessyndrom auf? Mit welchen Symptomen?
Das häufigste Kompressionssyndrom im Speziellen ist das Karpaltunnelsyndrom: Hier kommt es zur Einengung des Mittelnerven (Nervus Medianus) im mittleren Handgelenksbereich – verursacht durch Überanstrengung, Schwangerschaft o.a. Im Karpalkanal befindet sich der Nerv, gemeinsam mit den Beugesehnen der Hand. Wird es in diesem Kanal zu eng, treten nächtliche Schmerzen, Gefühlsstörungen der Finger (v.a. bei Daumen, Zeige-und Mittelfinger) und Ungeschicklichkeit auf.
Wann ist ein Chirurgischer Eingriff sinnvoll?
Zeigt die konservative Therapie keine Wirkung, kann ein chirurgischer Eingriff das Syndrom beheben. Entweder ambulant in örtlicher Betäubung oder stationär in Allgemein-bzw. Regionalanästhesie behebt die Chirurginoder der Chirurg die Engstelle durch einen kleinen Schnitt am Handgelenk: Hierbei wird ein Band, welches das Dach des Kanals bildet, durchtrennt.
Wie läuft eine Operation ab?
Die Operation dauert maximal 30 Minuten. Während die Schmerzen unmittelbar zurückgehen, dauert die Erholung der Gefühlsstörung meistens einige Monate. Seltenere Engpasssyndrome am Arm betreffen den Ellennerv (Nervus ulnaris), was sich durch Missempfindungen im Klein-und Ringfinger oder durch Schwäche der Handbinnenmuskeln äußert. Lassen Sie Gefühlsstörungen und Schmerzen in den Händen frühzeitig von Ihrer Fachärztin oder Ihrem Facharzt abklären!
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